Bringt Ihre Heizung Sie ins Schwitzen

Die neue Heizperiode hat begonnen und im Gegensatz zur vergangenen Heizperiode 23/24 und 24/25 ziehen die Preise dieses Jahr wieder an. Je nach Energieträger sogar deutlich. Bei Pellets und Erdgas ist der Anstieg mit bis zu +20% im Vergleich zum Vorjahr am stärksten [1, 2]. Der Preisanstieg bei Heizöl (+3%), Fernwärme (+2%) und bei Wärmepumpen (+5%) ist zwar deutlich moderater, dennoch kein Grund untätig zu bleiben, vor allem da die Preise für fossile Energieträger in den nächsten Jahren weiter steigen werden [3, 4]. Laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft CO2 Online haben etwa 90% der Haushalte noch Einsparpotenzial von bis zu 400€ pro Haushalt [2]. Doch was tun? Bereits einfache, kostenlose und schnell umsetzbare Maßnahmen können einen spürbaren Effekt haben. Dabei gilt die Philosophie: Die Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird, ist die beste.

 

Maßnahme #1: Bedarfsgerechtes Lüften.

Eine pauschale Aussage darüber, wie oft und wie lange gelüftet werden sollte, ist nicht möglich. Ein klarer Fall von es kommt drauf an. Der beste Indikator ist die persönliche Wahrnehmung einer „guten Raumluftqualität“. Lüften ist notwendig, um schlechte Gerüche, Schadstoffe und Feuchtigkeit aus der Wohnung zu entfernen. Ob Stoßlüften oder Kipplüften sinnvoller ist, hängt von der Luftfeuchtigkeit im Raum ab. Steigt die Luftfeuchtigkeit nach dem Lüften schnell wieder an, ist eine Kipplüftung sinnvoller. Beim Stoßlüften werden zwar schnell die Luftmassen ausgetauscht, die Feuchtigkeit kann aber nicht nachhaltig abgeführt werden. Tatsächlich sind die Energieverluste beim Kipplüften nur dann relevant, wenn dies über drei Stunden oder länger geschieht. Dann kühlen Möbel und Wände aus und es wird mehr Energie benötigt, um den Raum wieder aufzuheizen [5]. 

 

Maßnahme #2: Individuelle Raumtemperatur

Nicht in jedem Raum muss die gleiche Temperatur herrschen. Für Vorräume und Flure reichen 15–18 °C aus, im Schlafzimmer 17–18 °C. In Räumen, in denen Sie sich länger aufhalten, wie z. B. im Wohnzimmer, im Kinderzimmer oder Badezimmer, reichen 20 °C bis 22 °C aus [6]. Durch die Einstellung am Thermostat (Stufe 1 bis 5) können Sie die gewünschte Raumtemperatur festlegen (siehe Abbildung). Dabei wird der Raum nicht viel schneller warm, wenn Sie Stufe 5 auswählen – die Zahl am Thermostat bestimmt nur, wie hoch die Endtemperatur des Raums sein soll.                                    

 

Maßnahme #3: Ein Grad runter

Starten Sie den Selbstversuch: Stellen Sie das Thermostat einfach mal um einen Grad herunter und schauen Sie, ob Sie einen Unterschied spüren. Im Durchschnitt sparen Sie durch die Reduzierung der Temperatur um nur ein Grad ca. 6 % Heizkosten [7] ein. Gerade in weniger genutzten Räumen kann diese Maßnahme einen starken Einspareffekt bewirken.

 

Maßnahme #4: Des läppert sich

§  Schließen Sie nachts die Rollläden und Vorhänge (sofern vorhanden). Das verringert Wärmeverluste durch das Fenster und ist besonders effektiv bei kalten Temperaturen [8].

§  Halten Sie die Heizflächen frei und sorgen Sie für einen guten Luftfluss um den Heizkörper. Je besser der Luftfluss, desto besser die Wärmeübertragung an den Raum. Wenn beispielsweise ein Möbelstück direkt vor der Heizung steht, Kleidung auf dem Heizkörper liegt oder dieser durch Vorhänge verdeckt wird, wirkt sich das negativ auf die Effizienz aus [9].

§  Heizkörper sollten regelmäßig entlüftet werden [10]. Luft im Heizkreislauf sorgt dafür, dass der Heizkörper oben kalt bleibt. Dadurch geht Heizfläche verloren, was sich wiederum negativ auf die Effizienz auswirkt.

Einzeln betrachtet haben diese Maßnahmen nur einen geringen Effekt. Je mehr kleine Sparmaßnahmen Sie jedoch umsetzen, desto größer fällt der Einspareffekt insgesamt aus.

 

Sollten Sie fragen zu einer oder mehreren Maßnahmen haben, rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir eine E-Mail (07275 960210 oder )

Quellen:

[1] https://www.vdiv-mitteldeutschland.de/heizkosten-2025-deutlich-teurer-prognosen-gehen-von-weiteren-anstiegen-bis-2045-aus/

[2] https://www.heizspiegel.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/beitrag/heizspiegel-2025-heizen-mit-gas-wieder-deutlich-teurer-waermepumpen-seit-2022-guenstiger-26411/

[3] https://www.maingau-energie.de/blog/co2-steuer-ab-2025

[4] https://www.hackenberg-immobilien.de/kostenfalle-gasheizung-warum-heizen-mit-gas-immer-teurer-wird/

[5] https://www.deutsche-fensterbau.de/richtig-lueften/

[6] https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/heizen-bauen/heizen-raumtemperatur

[7] https://www.verbund.com/de/privat/themenwelten/waerme/heizmythen

[8] https://www.energie-fachberater.de/news/mit-rolllaeden-im-vorteil-weniger-heizkosten-mehr-privatsphaere.php

[9] https://www.bw24.de/verbraucher/heizen-wohnung-haus-winter-herbst-kalt-moebel-stellen-sofa-schrank-deko-heizkoerper-tipp-verbraucher-zr-91728400.html

[10] https://www.vaillant.ch/privatkunden/ratgeber-heizung/heizungstipps/heizung-entluften/