Seit Beginn dieses Jahres müssen ihn alle Bürgerinnen und Bürger zahlen – den CO2-Preis, umgangssprachlich auch CO2-Steuer genannt. Doch mit wie viel Mehrkosten müssen Sie tatsächlich rechnen und was können Sie dagegen tun?
Der CO2-Preis ist eine Abgabe, die den Verbrauch von fossilen Heiz- und Kraftstoffen teurer macht. Ziel der von der Bundesregierung erhobenen Bepreisung ist es, den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen anzuregen und damit den Treibhausgas-Ausstoß in den Bereichen Gebäude und Verkehr zu reduzieren.
In diesem Jahr
startete die CO2-Bepreisung mit einem Festpreis von 25 € pro Tonne
ausgestoßenem CO2 und ist nun für alle Unternehmen, die Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel auf
den Markt bringen, fällig. Bis zum Jahr 2025
steigen die Kosten schrittweise auf 55 € pro Tonne. Die Unternehmen übertragen
die Kosten wiederum auf die
Verbraucher*innen. Die Auswirkungen auf die gängigsten fossilen
Brennstoffe Heizöl und Erdgas stellt die
untere Tabelle dar:
Jahr | CO²-Preis | Aufschlag Heizöl | Mehrkosten im Jahr* | Aufschlag Erdgas | Mehrkosten im Jahr* |
2021 | 25 €/t | 7,1 ct/l | 178 € | 0,5 ct/kWh | 125 € |
2022 | 30 €/t | 8,5 ct/l | 213 € | 0,6 ct/kWh | 150 € |
2023 | 35 €/t | 9,9 ct/l | 248 € | 0,7 ct/kWh | 175 € |
2024 | 45 €/t | 12,7 ct/l | 318 € | 0,9 ct/kWh | 225 € |
2025 | 55 €/t | 15,4 ct/l | 385 € | 1,1 ct/kWh | 275 € |
Summe | 1342 € | 950 € |
* bei einem jährlichen Verbrauch von 2500 l Heizöl bzw. 2500 m3 Erdgas (~ ca. 25.000 kWh); nach eigenen Berechnungen
Umgerechnet für einen Einfamilienhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2500 Liter Heizöl beziehungsweise 2500 Kubikmeter Erdgas entstehen durch die CO2-Bepreisung in den ersten fünf Jahren Gesamtmehrkosten von ca. 1300 € beziehungsweise 950 €.
Auch beim Autofahren macht sich bereits die CO2-Abgabe bemerkbar: Hier stieg der Preis für einen Liter Benzin zum 1. Januar um ca. 7 Cent pro Liter, für Diesel waren es sogar 7,9 Cent. Bei einer Fahrleistung von 15.000 km und einem durchschnittlichen Verbrauch von 8 Litern pro 100 km führt die CO2-Bepreisung demnach zu Mehrkosten von 85 bis 95 Euro in diesem Jahr.
Doch um dieser Bepreisung zu entgehen, gibt es eigentlich nur drei Lösungen: der Umstieg auf erneuerbare Energien und die Einsparung und effiziente Nutzung von Energie. Im Verkehrssektor bedeutet das einen Umstieg auf Elektromobilität, der durch attraktiven Kaufprämien und Bundesförderprogrammen erleichtert werden soll. Darüber hinaus können Kosten durch die Bildung von Fahrgemeinschaften, Nutzung von Carsharing oder den Umstieg auf andere Verkehrsmittel eingespart werden. Im Wärmesektor können Sie durch die Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme und Sanierungen des Gebäudebestands Kosten sparen. Auch hier gibt es im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude finanzielle Unterstützung z.B. für den Einbau von effizienter Heizungstechnik.
Im Gegenzug für die CO2-Bepreisung gibt es Entlastungen beim Strompreis: So werden die Erlöse der CO2-Bepreisung aus dem nationalen Emissionshandel unter anderem zur Verringerung der EEG-Umlage für Ökostrom eingesetzt. Dadurch konnte diese zu Beginn des Jahres erstmalig von 6,756 ct/kWh auf 6,5 ct/kWh gesenkt werden (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie).
Bei Fragen zur CO2-Bepreisung oder zu Förderungsmöglichkeiten können Sie sich gerne an das Klimaschutzmanagement der Verbandsgemeinde wenden (Victoria Singler, Telefon: 07275-960-210).